Donnerstag, 27. Mai 2010

austin lucas

blow out# two
Austin lukas live@lokal
austin lucas on myspace
 Austin lucas by killerlukas

Graf Orlock / Ghostlimb / Austin Lucas / Mike Hale
Lokal in Berlin
Besucher: Ausverkauft – am 18.06.2009
Im Vorfeld tauchte ein Zeitplan auf, der tatsächlich eine pünktlich beginnende Show im Lokal versprach. Was manch einer dann aber doch mit Lachen quittierte. Und siehe da: Tatsächlich ging es pünktlich gegen 21 Uhr mit Josh Small los, der allerdings keineswegs alleine auf der Bühne saß. Vielmehr wurde er zu Beginn von einem Bassisten und Austin Lucas unterstützt. Das Ganze sollte ein netter Einstieg werden, mehr aber auch nicht, denn insgesamt konnte Josh Small noch nicht allzu sehr fesseln. So dass auch viele lieber vor dem Lokal stehen blieben und es innen noch recht leer blieb.
Praktisch ohne Umbaupause wurde dann an Mike Hale weitergereicht, der ebenfalls anfangs auf die Unterstützung von Austin Lucas setzte, aber auch einen Großteil seines Sets alleine spielen sollte. Und Mike schaffte es dann auch erstmals, so etwas wie Geänsehautstimmung zu erzeugen. Die Songs des Ex-Gunmoll-Frontmanns leben zu einem Großteil von der Intensität seiner Stimme und bei Stücken wie „Fuck the World“ machte sich dann ein Lächeln breit. Da waren anfängliche Probleme mit einer Gitarre und das daraus folgende Knistern schnell vergessen.
Weiter ging es mit Austin Lucas, auf den die meisten Leute, die wegen der Songwriter gekommen waren, wohl gewartet hatten. Auch er spielte einen Teil seines Sets mit den anderen Musikern zusammen und einen Teil alleine. Dabei kamen Songs all seiner Platten zum Zuge – von „Dead Factories“ über „Go West“ bis „Somebody Loves You“. Der Sound war gut und so kam auch hier vor allem Austins Stimme zum Tragen. Aufgrund des straffen Zeitplans bat er, keine Zugabe zu fordern, da er diese ohnehin nicht spielen könne. Stattdessen wollte er seinen letzten Song im Publikum spielen – nur seine Gitarre und seine Stimme, ganz unverstärkt. Und so bat er dann auch, kurz ruhig zu sein und auch die Leute weiter hinten im Lokal zur Ruhe zu bringen. Genau das klappte leider nicht, was Austin auch mitten im Song noch einmal kommentierte. Dennoch: Die Anwesenden, die sich um ihn versammelt hatten, genossen diesen schönen Abschluss eines richtig guten Sets sichtlich.
Nun sollte die erste Umbaupause folgen und auch das Publikum wechselte etwas. Für mich war es hingegen perfekt, dass diese beiden Shows zusammengelegt wurden. Denn mit Ghostlimb ballerte nun eine der besten Hardcore-Bands derzeit los. Kurze Songs, laut und direkt und doch immer mit etwas Melodie sorgten dann auch im vorderen Bereich für erste Bewegung. Die knappe halbe Stunde, die Ghostlimb spielten, nutzten sie voll aus und so verging die Zeit auch wie im Fluge.
Dann waren auch schon Graf Orlock mit ihrem Cinematic-Grind an der Reihe, bei denen es ja personelle Überschneidungen mit Ghostlimb gibt. Was sie auf Platte zelebrieren, funktionierte auch live so richtig gut: Kurze Grind-/Hardcore-/Trashstücke, die immer wieder von Filmzitaten eingeleitet und auch mal unterbrochen werden. Und genau das lief live komplett reibungslos ab. Die Stimmung war gut und besonders vor der Minibühne im Lokal sorgten nicht nur einige im Publikum für Bewegung, sondern auch Gitarrist und Sänger ließen sich immer wieder in die Reihen fallen und sorgten so für Stimmung. So ging es zum Schluss für den Sänger auch einmal auf Händen nach hinten und wieder zurück zur Bühne. Um eine Zugabe kamen Graf Orlock nicht herum, leider beschränkte die sich auf einen Song – und vielleicht gerade weil es so viel Spaß gemacht hatte, wirkte das Set viel zu kurz. Alles in allem aber ein wirklich großartiger Abend, der – auch ob der Mischung – nur schwer zu toppen sein wird.
Julius Stiebert
via waste of mind
ghostlimb and graf orlock following later

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